... heißt eine Ausstellung, die die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN/BdA) vom 13. bis 28. Januar in den Räumlichkeiten der fiftyfifty-Galerie, Düsseldorf, Jägerstraße 15, präsentiert. Sie umfasst Zeichnungen, Grafiken, Holz- und Linolschnitte Kraliks aus allen Schaffensphasen, dazu Résistance-Streuzettel, kleine Schnitzereien und andere Originalstücke. Die Ausstellung war bereits in Paris sowie in Remscheid zu sehen. Eröffnung in Düsseldorf am 13. 1. um 19 Uhr. Livemusik: Monty Meerstein. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Vom Bergmann zum Beigeordneten
Hanns Kralik (1900-1971), Künstler und Antifaschist
1945 lag Düsseldorf in Trümmern. Die neu entstehende Stadtverwaltung stand vor riesigen Aufgaben. Dazu zählte auch die Erneuerung des kulturellen Lebens. Theater, Museen und Bibliotheken waren zerstört, die Bestände ausgelagert, viele Leitungsposten vakant. Die britische Militärverwaltung übertrug das Amt des Kulturdezernenten einer politisch unbelasteten Person: dem Künstler und Kommunisten Hanns Kralik. Der war nach zwölf Jahren Haft, Exil und Widerstand gerade erst an den Rhein zurückgekehrt, hatte seine ehemalige Wohnung zerstört vorgefunden, und das hieß auch: sein künstlerisches Lebenswerk weitgehend vernichtet. Gern hätte er sich endlich wieder seiner Kunst gewidmet, hätte noch einmal neu begonnen, aber nun rief seine Partei, rief die Pflicht, die Not der Stunde Null. Also wurde er erst einmal städtischer Beigeordneter.
Was für ein weiter Weg! 1900 kommt Hanns als Sohn eines Bergarbeiters im Burgenland zur Welt. Drei Jahre später reist die Familie in der Hoffnung auf ein besseres Leben ins Ruhrgebiet, landet schließlich in Moers. Mit 14 Jahren muss der Junge selbst im Bergwerk Geld verdienen, mit 15 schickt man ihn untertage, mit 16 malocht er direkt „vor Kohle und Stein“. Sein Herz aber schlägt für die Kunst.